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Know-how, Anregungen, Tipps und Checklisten

Innovationsmanagement: Weiterentwicklung beginnt beim Verbessern des Vorhandenden

 

„Man kann niemanden überholen, wenn man in seine Fußstapfen tritt.“ Diese Feststellung des französischen Regisseurs, Schauspielers und Produzenten Francois Truffaut gibt anschaulich wieder, was passiert, wenn es in einem Unternehmen keine Weiterentwicklung, sprich permanente Innovation, gibt: Das Unternehmen bleibt zurück, kommt nicht voran. „Das Streben nach Innovationen ist wie Rudern gegen den Strom – wer aufhört, fällt zurück“, könnte man auch ein bekanntes Zitat von Laotse auf dieses Thema umformulieren.

Die Verantwortung für Forschung und Entwicklung, zu der auch Innovationen gehören, liegt eindeutig bei der Unternehmensführung. Sie ist in der Pflicht, entweder diesen Bereich selbst zu betreiben oder zumindest anzustoßen und zu überwachen. Nun ist das mit Innovationen ja so eine Sache wie mit der Kreativität: Genau so wenig, wie man einem Künstler sagen kann: „Jetzt sei mal auf der Stelle kreativ!“, genau so wenig kann man Innovationen im Unternehmen per Knopfdruck bewerkstelligen. Aber es lassen sich doch die Grundlagen dafür schaffen, dass Innovationen systematisch verfolgt und auch realisiert werden.

Am Anfang einer jeden Neuerung steht eine Idee, eine Vision, die aufgrund von Beobachtungen, durch Gespräche oder durch Nach- und vor allem durch Andersdenken entstanden ist. Gerade eingefahrene Gleise, aber auch Mängel und Schwachstellen in einem Unternehmen oder einer Branche, bieten häufig gute Ansätze, weiterzudenken, ja über vermeintliche Grenzen hinaus zu denken.

Verbraucher erwarten von Marken, dass diese sich im Rahmen ihrer Kernkompetenz weiterentwickeln und dabei auch das richtige Maß finden. Will heißen: Eine Firma oder eine Marke sollte nicht gleich übertreiben und vor lauter Innovationsstreben ins andere Extrem verfallen, aber sie sollte dem Kunden ständig positive und angenehme Weiterentwicklungserlebnisse ermöglichen.

Fragen Sie Ihre Kunden

Unsere wertvollsten Anregungen für Innovationen bekommen wir von unseren Kunden, von denen wir regelmäßig bei Besuchen und Gesprächen erfahren, wo sie der „Schuh“ drückt und was in der jeweiligen Branche der sprichwörtliche „wirksame“ Mangel ist. So hörten wir zum Beispiel immer wieder, wie hart der Preiskampf sei, dass der Kunde nicht erkenne, welch differenziert-bessere Leistung er eigentlich bei ihnen im Gegensatz zum Wettbewerb bekäme, und ähnliches mehr. Wenn man dann genau hinschaut, liegt der Fehler meist nicht beim Kunden, sondern beim Unternehmen selbst – weil es nämlich für den geneigten Kunden schwer oder gar nicht erkennbar ist, wo denn die Leistungsunterschiede und -vorteile gegenüber dem Wettbewerb liegen.

Die Kraft der Kernkompetenz

Innovation kann einige Zeit benötigen. Die sollte man möglichst durch Kreativität überbrücken. Kernstück ist auch dafür die im Unternehmen gebündelte Kraft der Kernkompetenz. Diese erst ermöglicht es, sinnvolle Weiterentwicklungen und Neuerungen auf den Weg zu bringen. Die Kernkompetenz ist gleichermaßen das Geländer, an dem wir uns entlang arbeiten in neue Einsatzgebiete und neue Höhen. Methodisches Vorgehen, orientiert am HelfRecht-Regelkreis mit seinen fünf Schritten, schafft hierfür die nötigen Grundlagen.

1. Analyse der Ausgangssituation

Grundlage für Innovationen im Unternehmen ist das systematische Nachdenken über das Bestehende beziehungsweise über die Entwicklung in den vergangenen Jahren. Beantworten Sie sich hierzu beispielsweise folgende Fragen – und lassen Sie sich von ihnen dazu inspirieren, weiter in dieser Richtung zu schürfen.

  • Wie innovativ ist Ihr Unternehmen? Antworten darauf finden Sie, wenn Sie vergleichen, wie Ihre Produkt- und Dienstleistungspalette vor fünf Jahren ausgesehen hat und wie sie sich heute darstellt.
  •  Was hat sich an Ihrem Angebot in den vergangenen Jahren verändert? Was ist weggefallen, was kam dazu?
  • Wie hat sich der jährliche Umsatzanteil der Produkte in diesem Zeitraum entwickelt?
  •  Wie hat sich der Umsatzanteil – wenn dies zutrifft – der neuen Produkte entwickelt? Wenn es in den vergangenen Jahren keine Weiterentwicklung oder keine neuen Produkte oder Serviceangebote gegeben hat, besteht dringend Handlungsbedarf, um die Zukunft des Unternehmens nicht zu gefährden.
  • Welche Kernmängel gibt es in Ihrer Branche? Denken Sie dabei auch an die so genannten weichen Faktoren, wie Image, Vertrauen, Marktauftritt (Erscheinungsbild), Zuverlässigkeit, Gründlichkeit, solide Beratung und ähnliches.
  • Was kann aus der Vorgehensweise anderer Branchen auf Ihr Kerngeschäft übertragen werden?
  •  Werden Vorschläge und Wünsche von Kunden in Ihrem Unternehmen systematisch aufgegriffen und verwertet? Wenn ja: wie?
  • Bringen die Mitarbeiter Verbesserungsvorschläge ein? Wer? Wie oft?
  •  Welchen Nutzen, den die Branche aktuell nicht bietet, erwarten Ihre Kunden oder würden ihn gerne haben?
  • Wo gibt es Reklamationen? An welchen Produkten, bei welcher Dienst- oder Serviceleistung? Wie gehen Sie damit um?

 

Kunden stärken und schützen

Eine weitere wesentliche Quelle für Innovationen ist, sich mit dem Nutzenfächer Ihres Unternehmens auseinanderzusetzen. Fragen Sie sich in erster Linie: Womit stärke und schütze ich meine Kunden?

  •  Welche Ihrer Leistungen oder Produkte vermitteln aus Ihrer Sicht intensiv, dass der Kunde – in welcher Form auch immer – „gestärkt“ wird?
  •  Welche Leistungen sind in Ihrer Branche oder für Ihr Unternehmen wegweisend?
  •  In welchen Feldern würden Ihre Kunden neue Formen der Stärkung begeistert begrüßen?
  • Wie können Sie Ihren Kunden noch besseren Schutz in kleinen und großen Angelegenheiten zukommen lassen?
  •  Gibt es in anderen Branchen Vorbilder für einen besseren Schutz der Kunden?

Wenn Sie diese Bestandsaufnahme gemacht haben, listen Sie alle Ihre Antworten und Ideen auf und bewerten sie mit Prioritäten:

  • Priorität 1 = diesen Aspekt sollten Sie sofort planerisch in Angriff nehmen
  • Priorität 2 = für diesen Aspekt ist noch weitere Reifezeit nötig, müssen erst noch weitere Informationen beschafft werden
  • Priorität 3 = dieser Punkt hat momentan keine hohe Bedeutung, kann aber für die Zukunft mittelfristig wichtig sein

 

2. Innovations-Zielplanung

Ihre Ergebnisliste aus der Analyse wird nun zum Ausgangspunkt einer systematischen Innovations-planung:

  • Vermerken Sie bei den mit Priorität 1 bewerteten Ideen, wer bei der möglichen Realisierung intern und/oder extern hilfreich sein kann.
  • Schreiben Sie zudem für alle Ihre Prio-1-Vorhaben auf, welchen Nutzen es für wen bringt, wenn diese Idee verwirklicht wird. Nur wenn alle Beteiligten ausreichend Nutzen davon haben, sollte die Realisierung in Angriff genommen werden.
  • Ganz wichtig: Denken Sie in dieser Phase noch nicht darüber nach, wie die Umsetzung funktionieren könnte. Damit würden Sie Ihrer Kreativität von vornherein Grenzen setzen und den freien Flug Ihrer Gedanken behindern.

 

3. Umsetzungsplanung

Planen Sie nun für jedes Ihrer wichtigen Innovationsziele detailliert, wie Sie es erreichen werden:

  • Listen Sie auf, was an Mitteln und Maßnahmen nötig ist, um das Vorhaben zu realisieren. Arbeiten Sie dabei möglichst im Team. Neben Ihren Führungskräften und Mitarbeitern können hierfür auch externe Berater und Branchenkenner, sowie Ihre Kunden eine wertvolle Hilfe sein. Bei unseren eigenen Entwicklungen sind unser Designer und unser Markenbildberater unverzichtbare Ratgeber.
  • Prüfen Sie, ob der beschrittene Weg tatsächlich Ihrem Zielfoto, Ihrer Vision der Innovation entspricht. (Das sollten Sie auch beim späteren Umsetzen der Planung regelmäßig kontrollieren.)
  • Bereiten Sie die Markteinführung gezielt vor.

 

4. Erschließen Sie „Innovationsquellen“

Installieren Sie im Unternehmen einen „Automatismus“ für Innovationen. Eine wertvolle Quelle hierfür ist das im HelfRecht-System implementierte MEB-System (Mangel- /Erfolgsberichtssystem): Mit ihm lassen sich mit Hilfe des „methoPlans“ systematisch Verbesserungen auf den Weg bringen – quasi ein täglich im Unternehmen gelebtes Qualitätsmanagement.

  • Fragen Sie monatlich bei sich selbst, aber insbesondere auch bei Ihren Mitarbeitern ab, welche Wünsche und Erkenntnisse sie zu Verbesserungen vom Markt aufgenommen oder selbst entwickelt haben.
  • Sprechen Sie regelmäßig und gezielt mit Ihren Kunden.
  • Beobachten Sie permanent die Entwicklung Ihrer Branche.
  • Gehen Sie regelmäßig auf (auch branchenfremde) Messen und betreiben Sie Benchmarking („Was machen andere sehr gut/besser als wir?“).
  • Prüfen Sie jährlich einmal, wie sich Ihre Produktpalette, gemessen an ihrem Anteil Ihres Gesamt-absatzes oder Umsatzes, entwickelt.
  • Seien Sie offen und aufnahmefähig für Neues.

 

Es kann richtig Spaß machen!

Sicherlich haben Sie schon häufig gelesen, wie wichtig Innovationen sind. Gerade weil man es so oft hört, geht man, wenn man diesen Begriff „Innovation“ liest, gerne schnell darüber hinweg (nach dem Motto „kenn ́ ich schon“. Unsere Empfehlung: Messen Sie diesem Thema höchste Priorität bei.

Innovation kann richtig Spaß machen, wenn man im Kleinen bei Verbesserungen des Vorhandenen beginnt und dann den Bogen zu echten Nutzen bietenden Neuerungen im Bereich der eigenen Unternehmensstärken schlägt. Holen Sie Ihr Team mit ins Boot. Sie werden überrascht und begeistert sein, was da Wertvolles und manchmal Ungeahntes kommt. Viel Freude beim „Innovieren“ ...

Auf Sie kommt es an: Sie wollen die Innovationsfähigkeit und die Innovationsaktivitäten Ihres Unternehmens erheblich erhöhen? Dann haben wir da etwas Sie: die „Planungstage für Unternehmensführung“.

Die gesamten Facetten des Unternehmertums lernen Sie in unserer „Unternehmer- Ausbildung“ kennen. Hierbei bilden wir Sie neben der Unternehmensführung auch in den Bereichen Selbstführung, Mitarbeiterführung und Finanzführung weiter.

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