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Familienunternehmer par excellence: Die Junickes aus Bad Harzburg
Von Gerd Fürstenberger
Die Junickes sind ein Geschlecht, für das man das Wort „Familienunternehmer“ erfunden haben könnte. In der vielköpfigen Familie aus Bad Harzburg in Niedersachsen ist nicht nur jeder unternehmerisch tätig, sondern alle ziehen dabei auch an einem gemeinsamen Strang und arbeiten für alle gedeihlich zusammen.
Da ist zunächst Dirk Junicke (56), der als Bauherr seit 30 Jahren „Junicke & Co.“ am Stammsitz in Bad Harzburg betreibt. Das Unternehmen kauft stets auf eigene Rechnung zum Beispiel Gewerbeflächen, leer stehende Gewerbeimmobilien oder Wohngebäude, um sie nachhaltig und hochwertig zu entwickeln sowie als Miet- oder Kaufobjekte neuen Nutzungskonzepten – vom Drive-in-Bäcker bis hin zum seniorengerechten Wohnen – zuzuführen.
Da sind weiter seine Söhne Julius (29) und Carl Jobst (24), die in vielen Bereichen mit dem Vater zusammenarbeiten, sich aber als Gesellschafter und ebenfalls Projektentwickler unter dem gleichen Firmendach, doch selbstständig und mit eigener Kasse in Braunschweig und Goslar niedergelassen haben.
Da gibt es aber auch Dirk Junickes Brüder, von denen Rüdiger als Architekt maßgeblich zum Erfolg des Immobiliengeschäfts beiträgt. Und es gibt Dirk Junickes Ehefrau Kerstin und Tochter Sophie, die als „Plumbohms“ von „Junicke & Co.“ gebaute Ferienwohnanlagen sowie das Hotel mit Restaurant „Aussichtsreich“ auf dem Burgberg über Bad Harzburg betreiben.
Familienunternehmer in Sachen Immobilien: Julius, Dirk und Carl Jobst Junicke (von links) vor dem familieneigenen Hotel "Aussichtsreich"
„Wir gehen ähnlich an Herausforderungen heran – das ist ein großer Vorteil“
Und: Sie alle planen ihren Erfolg mit dem HelfRecht-System. „Wir arbeiten dadurch nach dem gleichen Denkmuster und gehen ähnlich an Probleme und Herausforderungen heran – das ist ein großer Vorteil“, betont Dirk Junicke. Er lernte das Planungssystem Mitte der 80er-Jahre gemeinsam mit seinen Brüdern Manfred und Rüdiger in Bad Alexandersbad kennen – und war wie diese „restlos begeistert. Die persönlichen und unternehmerischen Planungstage waren das beste Seminar, das ich je besucht habe“, sagt der Diplom-Kaufmann und erinnert sich: „Wir dachten ja, wir machten uns mal zu dritt eine schöne Zeit im Bayernland, aber dann saß jeder an seinem Tisch und schrieb wie ein Weltmeister.“
Auch heute noch gerät er ins Schwärmen: „Da ist einerseits das Denken in Bildern, die die Tendenz haben, sich zu verwirklichen. Und man hat mit HelfRecht auch das Handwerkszeug, seine Lebensträume bis zum täglichen Tun herunterzubrechen und so umzusetzen. Das finde ich völlig faszinierend. Außerdem ist uns allen in der Familie der HelfRecht-Grundsatz des Nutzenbietens in Fleisch und Blut übergegangen.“
Sohn Julius nickt zustimmend. Er und sein Bruder Carl Jobst wuchsen mit HelfRecht auf. „Schon in der Grundschule hat uns unser Vater immer kurz vor Silvester aufgefordert, unsere Wünsche und Ziele für das nächste Jahr aufzuschreiben“, erzählt der Junior.
Er nahm gemeinsam mit seiner Schwester Sophie später an Jugend-Planungstagen teil. „Das war eine glückliche Fügung: Ich stand nämlich kurz vor dem Abitur, und die Planungstage haben zum richtigen Zeitpunkt meinen Willen und Kampfgeist gestärkt, es unbedingt zu schaffen. Denn mir wurde klar, dass ich anders meine Wünsche und Ziele für mein Leben nicht verwirklichen kann.“ Der gelernte Immobilienkaufmann absolvierte ein BWL- und ein Innovationsmanagement-Studium und trat wie auch sein Bruder Carl Jobst, ein studierter Immobilienökonom, als Bauunternehmer in die Fußstapfen des Vaters.
„LeadAir: Genau der richtige Schritt in die digitale Welt“
Die beiden Junioren haben sich mit ausgegründeter eigener Firma und vier Mitarbeitern in den benachbarten Städten Braunschweig und Goslar niedergelassen – und dabei als Pionieranwender „LeadAir“ schätzen gelernt, das digitale Planungs- und Management-Tool von HelfRecht, das sie vor zwei Jahren bei Planungstagen für Unternehmensführung auf Sylt kennenlernten.
„Wir finden LeadAir zukunftsweisend“, betont Carl Jobst. „HelfRecht hat hier genau den richtigen Schritt in die digitale Welt getan.“ Und er ergänzt: „Für uns hat die digitale Variante des HelfRecht-Systems große Vorteile gegenüber der herkömmlichen analogen, vor allem, weil wir an verschiedenen Standorten arbeiten. Mein Bruder und ich können so gleichzeitig an den gleichen Dokumenten fürs gleiche Projekt arbeiten, ohne dass es Überschneidungen gibt. Hat einer abends eine Idee, ob für ein Projekt oder die Jahreszielplanung, schreibt er sie am PC in LeadAir, und der Andere kann am nächsten Morgen im gleichen Dokument weiterarbeiten.“
Auch alle Mitarbeiter in Goslar und Braunschweig nutzen LeadAir: „Jobst und ich haben einen privaten Bereich nur für uns und unsere Planungen, aber wenn es dann ins Detail geht, können wir diese für alle freigeben“, so Julius Junicke. „Dann legen wir auch gemeinsam fest, wer was macht.“
Dirk Junicke ist für die Digitalisierung aufgeschlossen, genießt aber nach wie vor die Arbeit mit HelfRecht-Planer, Bleistift und Papier: „Ich kann so viel schneller schreiben, als wenn ich tippen müsste.“ Manche „analogen“ Planungsinstrumente schätzen und nutzen auch seine Söhne weiterhin, etwa den Sternplan: „Er hat uns sehr geholfen, unsere Geschäftsfelder zu entwickeln, indem wir mit ihm unsere Ideen dazu assoziativ und thematisch ordnen konnten“, so Carl Jobst.
„Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter die Ziele mit entwickeln“
Bei ihrer Jahreszielplanung setzen die Junioren überzeugt auf externe Unterstützung: „Wir und alle unsere Mitarbeiter setzen uns im Januar jeden Jahres hier im Hotel ‚Aussichtsreich‘, dem Traumort der Familie, mit Jürgen Friedrich vom HelfRecht-Unternehmerzentrum zusammen“, erläutert Julius Junicke. „Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter die Jahresziele des Unternehmens mit entwickeln, um dann auch ganz anders für sie einzustehen. Es sollen auch ihre Ziele sein. Herr Friedrich sorgt mit seinen Ideen, Anregungen und Fragen für den professionellen Rahmen und damit für ein konzentriertes Arbeiten in bester Stimmung.“
Das Konzept geht auf: „Unser Jahresprogramm für 2018 mit Bau-, aber auch Weiterbildungsprojekten haben wir viel schneller umgesetzt, als wir ursprünglich geplant hatten, so dass wir im Sommer noch mal nachlegen mussten.“ Vom Erfolg begeistert, überlegen die Brüder nun sogar, solche Inhouse-Veranstaltungen zweimal im Jahr zu machen: einmal für die Jahreszielplanung und dann noch einmal zum Jahressabschluss.
„Wenn es uns gelingt, anderen Menschen Nutzen zu bieten, werden wir Nutzen ernten“
Als ganz wesentlichen Grund für das erfolgreiche gemeinsame Wachstum ihrer Unternehmungen sieht die Familie die bei allen ihren Mitgliedern verinnerlichte „Schlüsselkompetenz“ Nutzenbieten: „Wenn es uns gelingt, anderen Menschen Nutzen zu bieten, werden wir Nutzen ernten“, sagt der Senior. „Wir werden nicht immer unmittelbar, aber auf Zeit gesehen und sozusagen über Bande gespielt dafür eine Rechnung stellen können.“
So entwickeln und bauen Julius und Carl Jobst Junicke nicht nur Immobilien wie etwa Mehrfamilienhäuser. Sie haben ihr Dienstleistungsspektrum erweitert und kümmern sich als Makler auch um den Verkauf des bisherigen, zum Beispiel zu groß gewordenen Domizils eines Käufers und organisieren seinen Umzug in die neue, nun besser passende Immobilie.
„Der Lohn kommt dann ganz von alleine“
Ebenfalls aus dem Geist des Nutzenbietens haben sie sich das betreute Wohnen als neues Tätigkeitsfeld erschlossen und dafür auch einen Pflegedienstleister gewonnen. „Wir bieten auch Gemeinden Nutzen, indem wir uns vom Bürgermeister die problematischen Grundstücke im Ort zeigen lassen und Lösungen anbieten“, ergänzt der Vater. „Die bekommen wir nicht von ihm bezahlt, aber Geld kommt später auf andere Weise herein. Man muss bereit sein, auch finanziell in Vorleistung zu gehen und zunächst Vertrauen zu schaffen. Der Lohn kommt dann ganz von alleine. Auch das haben wir bei HelfRecht gelernt.“
Auch wenn, oder gerade weil das Geschäft und dessen Erfolg im Alltag der Junickes im Vordergrund stehen, soll anderes nicht vergessen werden. Und auch hier schätzt und nutzt man die Planungswerkzeuge des HelfRecht-Systems: „In unserer persönlichen Jahreszielplanung berücksichtigen wir vier Punkte und versuchen, sie in Einklang zu bringen“, erläutert Dirk Junicke: „Neben dem geschäftlichen Erfolg den Kontakt zu anderen Menschen, die Gesundheit und, das ist das Schwierigste, das ‚Sein‘. Damit meinen wir zum Beispiel Museums- und Konzertbesuche, Urlaubsreisen, aber auch, welche Bücher wir lesen und wo wir uns noch weiterbilden wollen.“ Zur Weiterbildung gehören auch immer wieder Besuche in Bad Alexandersbad.
Zum Autor:
Mit Dirk, Julius und Carl Jobst sprach Gerd Fürstenberger, Journalist in Nürnberg
E-Mail an Gerd Fürstenberger
Der Bericht erscheint in der Septemberausgabe 2018 der HelfRecht-Zeitschrift „methodik“.